25.06.2023, 14:23 Uhr

Ãœberraschung gelungen!

Zwei Quelljungfernarten im Lohmarer Wald

Der Lohmarer Wald hat durch seine kleinen Bäche und Gräben eine besondere Anziehung für Quelljungfern. Das sind sehr große (10 cm lang), fast schwarze Libellen. Das aufmerksame Auge kann diese großen Libellen in sehr ruhigem, langem Flug über den Fließgewässern beobachten. Die Anzahl ist eher gering, aber sie sind unverkennbar in ihren langsamen Patroullienflügen. Bisher bekannt war die Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii), seit heute weiß ich, dass tatsächlich auch die Gestreifte Quelljungfer (Cordulegaster bidentata) in diesem Gebiet vorkommt.

   
Zweigestreifte Quelljungfer
© Vera Kiefer

Damit habe ich gar nicht gerechnet, weil die Gestreifte Quelljungfer eher in gebirgigen Lagen unterwegs ist und dort an kleinen Quelltöpfen und Gerinnen lebt. Was aber passt, ist, dass sie sehr gerne in schattigen Wäldern unterwegs ist. Und in Lichtungen auf Beutejagd geht. Die Zweigestreifte Quelljungfer ist dagegen gerne in lichten Bereichen unterwegs, deshalb kann man sie entlang der Spazierwege gut beobachten.

   
Zweigestreifte Quelljungfer
© Vera Kiefer

Was beiden Arten gemein ist, ist ihre sehr lange Entwicklungszeit als Larven. Diese Larvenzeit beträgt 5-7 Jahre, in denen sie in den Bächen im Sediment sitzen und schnappen, was an ihnen vorbeikommt. Die Flugzeit ist gemessen daran sehr kurz und beträgt ca. nur 8 Wochen. Beide Arten sind in Deutschland und NRW auf der Roten Liste, die Gestreifte Quelljungfer leider noch ein Stufe höher (RL2) als die Zweigestreifte Quelljungfer (RL3). Um diese Arten zu erhalten, ist die Habitatpflege das allerwichtigste!